The Crew Motorfest im Test

PC WindowsXboxSeriesSXPlayStation 5Xbox OnePlayStation 4

The Crew is finally back! Mit The Crew Motorfest meldet sich Ubisoft im Open World Rennspielsektor zurück und will der schier uneinholbaren Konkurrenz das Wasser abgraben. Wird es das dem Spiel gelingen? Ich habe mich ins Cockpit geschwungen, um das für euch herauszufinden!

The-Crew-Motorfest-15The Crew 1 war damals ein durchaus ambitioniertes Projekt: Ein Rennspiel im MMO-Kleid, bei dem man in einer Gruppe von bis zu 4 Spielern nicht nur die Story erlebt, sondern auch in zahlreichen Nebenmissionen und Rennen gegen die Konkurrenz fightet. Es war damals ein holpriger Start, doch nach einigen Patches und Anpassungen war es meines Erachtens ein sehr gutes Spiel, dass sehr viel Spaß gemacht hat. Der Nachfolger krempelte dann einiges um. Zwar konnte man immer noch miteinander herumdüsen, aber grundsätzlich konntet ihr das gesamte Spiel alleine spielen und die Spielwelt erkunden. Verpackt war das Ganze in eine Fernsehsendung, in der man sein Können beweisen durfte, um am Ende als Sieger am Podest zu stehen. Teil 2 wurde dabei sehr lange mit DLCs und neuen Inhalten gefüttert, so dass Fans lange genug etwas vom Spiel hatten. Nun steht mit The Crew Motorfest aber ein richtiger Nachfolger in den Startlöchern.

Dieser dürfte vor allem für PlayStation Spieler ein Fest sein, da man endlich eine Lücke in der Spielebibliothek füllt: Die des Open World Spaß-Racers a la Forza Horizon. Xbox Spieler können bereits seit Jahren in solchen Spielen versinken und The Crew Motorfest schlägt genau in diese Kerbe. Schauplatz für das Rennfestival ist die Insel Oahu auf Hawaii, die sich im Spiel natürlich von ihrer besten Seite zeigen möchte. Sommer, Sonne, Strand und schnelle Boliden locken die Spieler auf die Insel. Bereits zu Beginn wird in einer Art Tutorialrennen die vielen Aspekte des Spiels aufgezeigt. Es werden Rennen auf vielerlei Strecken und Bedingungen geboten. Vom klassischen Straßenrennen bis hin zu Ausflügen in die dichten Dschungel der Insel ist alles dabei. Hierbei besticht auch die Grafik von seinem Abwechslungsreichtum. Neben felsigen Arealen, die durch vulkanische Aktivität gezeichnet sind, üppigen Dschungelabschnitten und abwechslungsreichen Städten hat The Crew Motorfest optisch viel zu bieten. Schade ist allerdings, dass die Gebiete allesamt mehr Leben vertragen könnten. In vorangegangenen The Crew Spielen gab es noch Fußgänger auf den Straßen, die man hier vergeblich sucht. Auch in den Waldabschnitten hätten Tiere das Spiel etwas lebendiger gestalten können. So sieht man nur andere Spieler als Geister herumcruisen, die aber auf das eigene Spiel keinen Einfluss haben.

The-Crew-Motorfest-08Im Gegensatz zu The Crew 2 hat das Motorfest nämlich wieder richtigen MMO-Charakter, inklusive Onlinezwang. Bei unserem Test war der Server gelegentlich nicht verfügbar, im Großen und Ganzen hat aber das Spielen funktioniert. Neben einem Qualitätsmodus kann man das Spiel auch im Performancemodus mit bis zu 60 FPS genießen. Diese werden leider nicht immer erreicht und gelegentlich hatten wir sogar ein Standbild von etwa einer Sekunde, jedoch war dies nur selten der Fall. Leider stört das dennoch etwas die Immersion, allerdings wird das womöglich durch künftige Patches noch verbessert. Aber jetzt genug gejammert! Denn The Crew Motorfest versprüht denselben Vibe, den man auch von Forza Horizon kennt: ein lebendiges Festival, bei dem es um Autos und einer Vielzahl von Rennen geht. Das Gameplay unterscheidet sich jedoch beim Motorfest etwas, denn hier spielen wir so genannte Playlisten in denen ihr mehrere Aktivitäten finden könnt. Diese bestehen grundsätzlich aus den zu absolvierenden Rennen und ein paar Nebenaufgaben wie Fotos schießen oder Challenges abschließen. Jede Playlist ist dabei einem bestimmten Thema zugeordnet, die euch in einem kurzen Realvideo nähergebracht werden. Das ist sehr cool gemacht, da man beispielsweise einem hawaiianischen Tuner über die Schulter schauen kann. 

Die Rennen selbst, die vorrangig in einem vorgegebenen Auto absolviert werden, sind dabei klassisch gehalten. Anfangs müsst ihr nur auf das Podium gelangen, obwohl euch ein Sieg natürlich mehr Credits und bessere Belohnungen bringen. Diese gibt es in Form von Tuningteilen, um euren aktuellen Boliden zu verbessern, damit er konkurrenzfähig bleibt. Ungewollte oder nicht mehr benötigte Bauteile könnt ihr zerlegen und die erhaltenen Punkte anderweitig investieren. Die Rennen an sich sind in der Grundeinstellung relativ einfach, jedoch könnt ihr die Schwierigkeit selbst anpassen und erhöhen, um bessere Belohnungen abzugreifen. Hier merkt man aber schnell, dass in den höchsten Schwierigkeitsstufen die Konkurrenz mit unfairen Mitteln kämpft, da die Kontrahenten deutlich mehr boosten, als man selbst die Möglichkeit dazu hat. Hier hilft dann nur das Windschattenfahren, um mithalten zu können. Zudem kann man bei Bedarf jederzeit zurückspulen in der Standardeinstellung. Dies kann aber, wenn man es will, auch deaktiviert werden. In der Fahrphysik ist auf jeden Fall der deutlichste Unterschied zu Forza Horizon. Wer beim Xbox Game auf Wunsch diese so einstellen kann, dass der Racer sich nahezu realistisch anfühlt, sind wir bei The Crew Motorfest eindeutig im Arcadebereich gelandet. Die Steuerung ist direkt und fühlt sich als Veteran des Horizon Festivals zu Beginn etwas seltsam an. Nach einigen Rennen hat man sich allerdings eingespielt und kann auch hier einiges an Spaß haben. Lediglich der Grind ist etwas, dass mich gestört hat, denn manche Boliden sind wirklich sehr teuer und essenziell, um eine bestimmte Playlist zu starten. Obwohl für die jeweiligen Rennen meist ein Auto gestellt wird.

The-Crew-Motorfest-04Was Teil 2 so besonders machte, war die Möglichkeit on-the-fly zwischen Flugzeug und Motorboot wechseln zu können. Dies ist auch in The Crew Motorfest enthalten, wird aber leider etwas stiefmütterlich behandelt. Zwar kann man in der offenen Welt weiterhin problemlos wechseln, jedoch gibt es kaum Rennevents für die alternativen Fahrzeuge. Allerdings gibt es spezielle Rennen, in denen während des Events das Gefährt gewechselt wird, was durchaus spannend ist. Ich hoffe, dass in Zukunft mehr solcher Spezialrennen kommen werden. Denn durch die stetige Onlineanbindung habt ihr die Möglichkeit an öffentlichen Events teilzunehmen, die Ubisoft immer wieder präsentiert. Die sind zwar zeitlich begrenzt, bieten aber gute Abwechslung für den Rennalltag. Apropos Variation: Die offene Welt ist gespickt mit auffindbaren Herausforderungen, die man zum Teil von den Vorgängern kenn. So könnt ihr neben Sprungschanzen und Blitzern auch Slaloms innerhalb eines Zeitlimits fahren oder so lange wie möglich einer roten Zone entkommen. Dazwischen kann man ein paar Fotos von Graffitis unter bestimmten Herausforderungen machen und die Welt entdecken. Habt ihr Playlists abgeschlossen, winken zusätzliche Challenges mit dem gewonnen Auto, die alle mit Tuningteilen und Credits belohnt werden.

Insgesamt warten im Spiel mehr als 600 Boliden darauf, vom Spieler ausprobiert zu werden. Die schlechte Nachricht: Wie im echten Leben sind allesamt echt teuer. Während ihr in Forza Horizon hin und wieder mit neuen Fahrzeugen beschenkt werdet, müsst ihr euch in The Crew Motorfest diese euch hart verdienen. Denn selbst ein Lamborghini Huracan, der in anderen Spielen quasi zur Grundausstattung gehört, muss man sich hart erarbeiten. Oder gegen Echtgeld bezahlen. Wer sich seine Traumautos verdienen möchte, kann das am besten in den Mehrspielerrennen machen. Hier gibt es entweder das Grand Race oder die Demolition Derbies. Letztere sollten selbsterklärend sein, dass Grand Race ist ein Rennen, dass knapp eine Viertelstunde dauert und drei Rennabschnitte umfasst. In jedem Abschnitt hat man ein anderes Gefährt, was das Rennen durchaus spannend macht. Vor allem da alle die gleichen Voraussetzungen haben. Dies ist durchaus spaßig und sorgt für ordentlich Credits im virtuellen Portemonnaie.

 

Michael meint:

Michael

The Crew Motorfest ist ein grundsolider Arcaderacer, der viel Spaß macht. Es gibt zwar ein paar Punkte, die mich persönlich gestört haben. Etwa manche Dialoge mit Fremdschämfaktor und der viel zu große Grind, um sich Autos leisten zu können. Aber grundsätzlich ist der Titel allen zu empfehlen, die auch mit Forza Horizon viele vergnügliche Stunden hatten oder diesen aufgrund des falschen Systems einfach nicht spielen konnten. Da das Spielerlebnis ständig erweitert wird, dürfte auch die Langzeitmotivation gesichert sein und mit ein paar Freunden macht der Titel sicherlich noch mehr Spaß.
 

Positiv

  • abwechslungsreiche Insel lädt zum erkunden ein
  • über 600 Fahrzeuge
  • üppiger Umfang

Negativ

  • für Autos teilweise sehr viel Grind nötig
Userwertung
9.2 3 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von TommyKaira:

    Ich habe ich jetzt mit The Crew Motorfest auf der One X begonnen. Also wer FH mag, wird sich beim Intro sofort heimisch fühlen. Ist aber absolut positiv gemeint. Bin mal gespannt, wie die ernsthafteren Rennserien in der Praxis ins Spiel passen. ...

  • von TommyKaira:

    Die Xbox One-Disc gibt es bei Amazon jetzt für knapp über 17 Euro. Ach Mann, ich möchte es ja schon lieber auf der Series X spielen, aber der Preis ist schon klasse und späte reine One-Retails finde ich auch cool. Was soll man nur tun? EDIT: Sorry, kommen wieder 5 Euro 18er-Versand dazu....

  • von TommyKaira:

    bbstevieb schrieb: Dauert bestimmt nicht mehr lang bis es noch einen Zwanni kostet. Also das habe ich vor ein paar Monaten schon mal so gelesen. ...

Insgesamt 57 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
The Crew Motorfest Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz 4K
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2023-09-14 00:00:29
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8.2
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen