Shattered Union im Test

PC Windows
Niemand hätte es für möglich gehalten, doch es ist geschehen… Nach Jahren politischer Machtkämpfe im Weißen Haus und der Terrorisierung des Landes durch verschiedenste Gruppierungen wird die US-Hauptstadt Washington D.C. von einem Nuklear-Sprengkörper völlig zerstört. Der Staat versinkt im Chaos: Truppen der Europäischen Union marschieren ins Krisengebiet ein und schließlich erklären sich zahlreiche Bundesstaaten für autonom. Die einst vereinten Staaten sind zerschlagen und bekämpfen sich von nun an in einem zweiten Bürgerkrieg…


Nein, das ist nicht die Story eines neuen Hollywood-Blockbusters sondern das brisante Hintergrund-Szenario von 2K Games Strategie-Titel „Shattered Union“, in dem ihr die ehemaligen USA tatsächlich durch einen erneuten Bürgerkrieg führt. Im Gegensatz zur obligatorischen Echtzeit-Taktik setzten die Entwickler hierbei jedoch auf ein rundenbasiertes Strategie-System. Ob dieses Konzept im Endeffekt aufgeht, lest ihr in unserem Test-Bericht nach!



Kernpunkt des Spiels ist ganz klar die Kampagne, in der ihr euch zunächst einer der unterschiedlichen Faktionen anschließt. Die neu gegründeten Bündnisse der texanischen Republik, Neu England-Allianz, California Commonwealth, Great Plains Föderation, Pacifica und Konföderation sowie die Europäische Union grenzen sich dabei jedoch nicht nur durch unterschiedliche Farbgebungen voneinander ab. Jede Gruppe besitzt nämlich besondere Stärken wie große Treibstoffreserven (Texas) oder zusätzliches Kapital (Kalifornien), die ihr bei eurer Wahl sorgfältig abwägen solltet.



Fortan lasst ihr euren Plänen auf der Karte der einstigen Vereinigten Staaten freien Lauf. Hier überblickt ihr alle Territorien des Landes, wartet die Züge der KI-Gegner ab und gebt schließlich selbst den Befehl zum Einmarsch eurer Armee, die allerdings erst einmal zusammengestellt werden will. Die Auswahl unter den zahlreichen originalgetreuen Einheitentypen (Abrams; Apache; Humvee, Leopard etc.) fällt jedoch nicht leicht, da ihr euer reichliches Startgeld in Infanterie, Jeeps, Panzer, Kampfjets, Artillerie, stationäre Anlagen usw. investieren könnt. Hier heißt es die richtige Mischung finden und möglichst viel aus seinem Konto rausholen. Dann kann es aber auch endlich mit den entscheidenden Schlachten losgehen!



In den Gefechten setzt Shattered Union auf seichte taktische Ansätze und das erwähnte rundenbasierte System. Grundsätzlich teilen sich die Kämpfe um ein Territorium dabei in 14 Tage ein, in denen jeweils die Gegenseite und der Spieler selbst zum Zug kommt. Bedeutsam für den Ausgang der Schlacht ist dann Kontrolle über die Städte auf der Karte. Könnt ihr nämlich Einheiten in den wichtigen Ortschaften des Gebiets postieren, werden euch Punkte zugeschrieben, die später über Sieg und Niederlage entscheiden. Wer es etwas schwieriger haben will kann natürlich auch die Armee des Gegners mit aller Kraft attackieren und auf dessen Kapitulation hoffen.

So bewegt ihr eure Streitkräfte auf den teilweise riesigen Karten (u.a. Rocky Mountains, New York, San Francisco) über einzelne Spielfelder hinweg und dürft mit allen Einheiten jeweils einen Angriff auf gegnerische Truppen starten. In solchen Szenen wechselt das Spiel aus der frei dreh- und zoombaren Vogelperspektive in eine dramatischere Nahansicht, in der ihr das Duell mitverfolgen könnt. Entscheidend in den Gefechten sind die unterschiedlichen Fähigkeiten der Einheitentypen...



Neben der Bewegungsreichweite, Angriffsstärke, Sichtweite und Panzerung spielen auch gänzlich andere Einflüsse wie die Beschaffenheit der Umgebung eine Rolle, sodass beispielsweise das Vorankommen eurer Truppen in dichtem Wald schwerer abläuft als auf einer Highway-Route. Die Kämpfe drehen sich also im Grunde darum, eure Einheiten ideal aufzustellen, um die gegnerischen Streitkräfte möglichst früh außer Gefecht zu setzen. Dementsprechend müsst ihr ständig beachten, dass ihr die richtigen Truppen in ein Gefecht mit einem Kontrahenten schickt: so ist eine Artillerie-Einheit im Nahkampf gegen einen Panzer völlig unbrauchbar.



Die Künstliche Intelligenz der CPU-gesteuerten Gegner verhält sich dabei durchaus gelungen, denn eure Kontrahenten greifen gezielt Schwachpunkte innerhalb eurer Formation an und versuchen oftmals, eine bestimmte Taktik umzusetzen. Beispielsweise wird eure mobile Einheit gegen Helikopter oder Flugzeuge häufig mit allen Mitteln angegriffen, um nach ihrer Zerstörung die nun ungeschützten Einheiten mit Bomberladungen zu beharken. Da bleibt als einziger Ausweg die Überwachung des Luftraums durch eigene Abfangjäger.




Ansonsten gestalten sich eure taktischen Möglichkeiten in Shattered Union allerdings zurückhaltend, denn bis auf einige Spezialfunktionen eurer Faktion (Nachschub; erhöhte Angriffswerte) stehen euch quasi keine weiteren Optionen zur Verfügung. Das ist jedoch nicht unbedingt ein negativer Punkt, da Shattered Union somit jederzeit leicht zugänglich bleibt, obwohl ein Diplomatie-Feature ohne Zweifel wünschenswert wäre.

Erfreulich ist der hohe Wiederspielwert des Titels, der gerade durch die völlig non-lineare Kampagne deutlich wird. Hier ergeben sich zusammen mit den 7 unterschiedlichen Gruppen und den individuellen Territorien zahlreiche Möglichkeiten, die nur so zum erneuten Spielen einladen. Alternativ bleibt euch ebenfalls die Option auf ein voreingestelltes Gefecht sowie der Multiplayer-Modus für 2 Spieler.



Grafisch zeigt Shattered Union vor allem großflächige Landschaften, die aus der Höhe recht imposant wirken und gleichzeitig eine ordentliche Detailfülle an Ortschaften, Wäldern und Hügeln aufweisen. Die überdimensionalen Einheiten fallen da schon ein wenig schwächer aus, natürlich kommen auch die Effekte nicht ganz so spektakulär wie in manchem Echtzeit-Titel daher. Insgesamt gibt es am grafischen Gesamtbild aber wenig zu mäkeln. Der Sound präsentiert sich ebenso ohne nennenswerte Höhepunkte. Die patriotische Hintergrundmusik bleibt zurückhaltend, die Soundeffekte und Gefechtsgeräusche wurden zweckmäßig umgesetzt und die gelegentlichen Zwischensequenzen im Nachrichtenformat ordentlich ins Deutsche synchronisiert.

Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 98SE/Me/2000/XP
800 MHz Prozessor
128 MB RAM Arbeitsspeicher
Grafikkarte mit 128 MB / Vertex- und Pixel Shader-Support (1.4) erforderlich
DirectX 9.0b

Marcel meint:

Marcel

Shattered Union macht seine Sache als rundenbasierter Strategie-Titel absolut zufriedenstellend. Der Titel bietet einen hohen Wiederspielwert, die Kämpfe sind nett inszeniert und nicht zuletzt ist das Szenario äußerst spannend und einzigartig. Zwar hätte ich mir noch einige zusätzliche Features (Diplomatie) gewünscht, insgesamt konnte das Spiel aber nichtsdestotrotz überzeugen. Wer also auf der Suche nach seichter Strategie der etwas anderen Art ist, wird hier definitiv fündig! 

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Shattered Union Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 20.10.2005
Vermarkter Take2
Wertung 7.8
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