Carmageddon im Test
Wie man also sieht ist die Story eher – gähn – zu vernachlässigen. Im Großen und Ganzen ist es auch auf der PlayStation ein Rennspiel geworden. Gewinnen kann man die Rennen jedoch auf drei verschiedene Arten: Entweder man fährt alle Checkpoints ab mit der geforderten Rundenzahl oder man geht weitaus rabiater vor. Ein Rennen kann nämlich auch dadurch gewonnen werden indem man seine fünf Kontrahenten ausschaltet oder wenn man alle Aliens, die sich auf der Strecke befinden, plättet.
Um die Gegner auseinanderzunehmen habt ihr nur euer Auto als Waffe, denn mit genügend Anlauf kann man so einiges an Schaden verursachen. Die Gegner selbst stellen dabei zu keiner Zeit eine Bedrohung dar. Diese kurven meist ziemlich planlos in der Gegend herum und bieten sich meist fast schon an, dass man sie rammt. Auch kleben sie oftmals an der Bande und fahren auch mal längere Zeit gegen eine Mauer. Kenner der PC Version werden feststellen, dass neben der Aggressivität auch die Panzerung der meisten Gegner verloren gegangen ist.
Dafür bekommt man für jeden Rempler und jede Zerstörung eines Wagens einen zusätzlichen Zeitbonus und Dollars spendiert. Dieses hart verdiente Geld kann nach dem Rennen dazu benutzt werden, Autos von zerstörten Gegnern freizukaufen und selbst damit fahren zu können. Um die Rennen schneller abschließen zu können, stehen auch überall im Level verteilt farbige Fässer herum, die verschiedene Extras beinhalten. Hier bekommt man neben Zeit- und Geldboni auch Schadensverstärker, Turbos oder aber auch Mängel wie schmierige Reifen und eine Hü-Hüpfkrankheit. Bei letzterem hüpft das Auto mehrere Sekunden lang über die Strecke, bis ein Counter auf der linken Seite abgelaufen ist.
Eigentlich gäbe es auch so viel auf der Strecke zu entdecken, jedoch zwingt das anfänglich enge Zeitlimit den Spieler dazu, quasi sofort auf seine Gegner loszugehen und meist lohnt es sich auch gar nicht die Strecken nach Boni abzugrasen. Genau dieser Part war in der Heimcomputerversion der spaßigste, weil es hier einiges zu entdecken gab. Womöglich wird der Spaß auch durch die mangelhafte technische Umsetzung getrübt, denn neben zahlreichen Grafikfehlern kommt noch eine miserable Steuerung hinzu. Die Lenkung des Wagens ist viel zu sperrig und zu träge um flotte Fahrmanöver durchführen zu können.
Auch der Tuningmodus, den die PC Version beinhaltete, fiel leider der Schere zum Opfer. Dort konnte man ursprünglich noch seinen Wagen in den Bereichen Kraft, Leistung und Panzerung aufwerten. Dies geschieht nun lediglich über Fässer im Rennen, die man aufsammelt. Das Spiel selbst teilt sich in einzelne Renngruppen, in denen jeweils sechs Rennen ausgetragen werden. Dabei sind es fünf Standardrennen und als letztes winkt noch ein Auftrag, bei dem meist innerhalb eines Zeitlimits die ebenfalls dumm agierenden Aliens überfahren werden müssen.
Michael meint:
Negativ
- Extrem abgespeckte Portierung des PC-Originals
- Störrische Steuerung
Userwertung
Meine Erwartungen an Carmageddon waren wohl etwas zu hoch angesetzt. Von den ursprünglichen Stärken des zugegebenermaßen etwas rabiateren Rennens, sind nicht mehr viele vorhanden. Meist verkommt der Titel zu einer öden Verfolgungsjagd der planlos herumirrenden Kontrahenten, was nach zwei bis drei Rennen schon keinen Spaß mehr macht. Fans der PC Version, sollten lieber auch bei dieser bleiben, zumal man mit Twisted Metal auf der PSOne eine deutlich bessere Alternative parat hat.