X3 - Reunion im Test

Auch im neuesten Teil wurde nichts am bewusst freien Gameplay geändert. Wie gehabt dürften Mac & PC Besitzer sich frei nach Lust & Laune als Kampfpilot, Pirat oder Weltraumhändler betätigen und den Weg zu Reichtum und Ruhm bestreiten. Der immense Handlungsfreiraum sucht seinesgleichen und lädt zu weitreichenden Erkundungsflügen ein. Das Universum ist mit seinem unzähligen Sektoren anfänglich unüberschaubar groß und man steht eingangs etwas verloren da. In der ersten Raumstation tun sich allerdings erste Verdienstmöglichkeiten auf - Kuriermissionen, Frachttransporte etc. Mit etwas Glück und Geduld füllt sich das Konto bald mit Credits, welche wiederum in neue Schiffe und bessere Ausrüstung investiert werden darf. Fesselt das? Und wie!

Ab einem gewissen Zeitpunkt entscheidet sich der Spieler für einen Karriereweg: Ob als „Bad Boys“ Jäger mit Polizeimarke, Kapitän eines großraumigen Frachters oder Outlaw & Pirat. Wie schon bei X2 - Die Bedrohung 2 lohnt es sich, mehr als nur einen Spielstand zu führen.

Etwas was viele Zocker (mich inklusive) bei X2 - Die Bedrohung immer wieder abschreckte und nervte waren die ineinander verschachtelten Menüs. Das hat sich etwas gebessert, wenngleich es natürlich immer noch - gerade für Anfänger - teils unheimliche Dimensionen hat. Da wünscht man sich das eine oder andere Mal ein kleines feines Tutorial zum leichteren Einstieg ...

Immerhin hat man Raumpiloten aber vom ungeliebten Cockpit befreit, so dass man endlich den freien Ausblick ins unendliche All genießen darf. Auch sonst hat sich grafisch einiges zum Positiven geändert, das lebendige und völlig eigenständig existierende Universum sieht noch schöner und vor allem viel detaillierter aus. Speziell merkt man das beim dichten Vorbeiflug an Großkampfschiffen oder den teils riesigen Raumstationen. Was hier an Details offenbart wird ist phantastisch, wird allerdings auch durch entsprechende Hardware erkauft. Unsere PC-Testkonfiguration (Athlon 64 @ 2 Ghz, 1 GB RAM, GeForce 6800 m. 256 MB RAM) kam selbst mit Patch 1.2 (Performancesteigerung) häufig kurzzeitig ins Stottern. Noch schlimmer trifft es Macintosh Besitzer, denn die von Virtual Programming konvertierte Fassung leidet unter extremen Performance Problemen, die X3 Reunion fast unspielbar machen. Meine Empfehlung lautet hier ganz klar „Finger weg!“ bzw. über Bootcamp die Windows Fassung laufen lassen.

Spätestens, wenn ihr später eine ganze Handelflotte befehligt und damit ein System unsicher macht, ist ohne ausreichende Hardware Schluss. Und schneller als erwünscht findet man sich auf dem Desktop wieder. Das ist ohnehin ein großes Problem von X3 - die Bugs. Von den ungeliebten Käferchen gibt es wieder viel zu viele und selbst die ersten Patches kurz nach dem Release der PC-Fassung trugen nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs ab. Hier ist noch viel Arbeit erforderlich, um urplötzliche Abstürze und KI-Aussetzer dahin zu schicken, wo sie hingehören - in den Bugfix Report.

Warum ich bisher nicht auf die Hintergrundstory eingegangen bin? Es gibt keine - zumindest keine, die mehr als zehn Sekunden eurer Aufmerksamkeit wert wäre. Wie schon im Vorgänger, hat man sich eine ganze Reihe dilettantischer Patzer geleistet. Angefangen bei der dumpfen Story bis hin zu den grobpixeligen und einfach schlechten Zwischensequenzen ohne Aussagekraft. Schenkt euch diesen Teil des Spiels und beginnt lieber gleich mit eurer Wunschkarriere!

Ein unschönes Detail zum Abschluss - zwar war unsere Reviewversion von derartigen Problemen nicht betroffen, viele Gamer beklagten sich nach dem Kampf aber im offiziellen Forum über Probleme mit der DVD. Wieder andere erhielten bei der Installation einen CRC-Fehler bei einer Datei aus dem MOV Ordner. Mittlerweile soll ein Bugfix vorhanden sein bzw. Publisher Koch Media tauscht fehlerhafte DVDs kostenlos um. Hinweise dazu finden sich auf der offiziellen Homepage.