Another World 15th Anniversary Edition im Test

PC Windows
Als Videospieler erster Stunde freut es mich heute ein Review zu einem Spiel schreiben zu können, welches mich vor 15 Jahren buchstäblich umgehauen hat. Die Rede ist von „Another World“, welches seinerzeit eine kleine Revolution darstellte und heute in einer toll überarbeiteten und mit vielen Boni versehenen „15th Anniversary Edition“ neu auf den Markt gekommen ist. Natürlich sind hier in erster Linie Spieler angesprochen, die den Titel bereits aus den frühen Neunzigern kennen. Begleitet mich nun auf eine kleine Zeitreise und durchlebt noch einmal die guten Zeiten, in denen man noch keine Wälzer lesen musste um überhaupt einen Schritt in einem Spiel gehen zu können.
Die Story des Spiels dreht sich um den noch jungen Professor Lester Knight Chavlin, welcher in der Teilchenforschung tätig ist. Das Wort „Story“ habe ich hierbei absichtlich fett markiert, da zum Zeitpunkt des damaligen Erscheinens im Grunde alle Spiele nur auf Punkte aus waren und eine richtige Geschichte vermissen ließen. Schon im Eingangsintro fiel einem damals fast der Kinnladen runter! Wir verfolgen Lester hierbei auf bei seiner Ankunft im Labor, seinem Weg hinab mit dem Fahrstuhl, die Durchquerung der Sicherheitsschleuse inklusive dem netten Wink des Computers auf sein Fahrzeug und den Start des neuesten Experimentes. Spielern der heutigen Zeit kann man im Grunde gar nicht richtig vermitteln, wie toll es war alleine dieses Intro zu verfolgen und auch heute löst es bei jedem Altzocker sicherlich wieder dieses kleine kribbeln aus. Gepaart wird die Eingangssequenz mit einer extrem passenden Musikuntermalung, welche das gezeigte perfekt untermauert.

Wie man sich fast schon denken kann, geht beim Experiment aufgrund eines Unwettereinflusses gewaltig was schief und ehe man sich versieht, befindet man sich samt Kontrolltisch unter Wasser. Hier geht es dann auch gleich los mit Eurer Reaktion, denn wer hier nicht schnell genug nach oben steuert, lässt Lester gleich das erste Mal ableben, da von unten recht unfreundliche Tentakeln nach Euch zehren. An der Oberfläche staunt der junge Professor nicht schlecht, denn dies ist sicherlich kein Ort auf der Erde. Schon auf den nächsten Schritten sollte man deshalb auf der Hut sein, denn sowohl auf dem Boden als auch von der Decke herabfallende „Viecher“ kriechen im Grunde recht unspektakulär auch Euch zu. Wehe dem, der sie zu nahe ran lässt, den der plötzlich ausfahrende Stachel bereitet Euch ein sofortiges Ableben. Auch das „schwarze, löwenähnliche Getier“ ein paar Meter weiter möchte Euch nicht guten Tag sagen. Also Beine in die Hand und per rettenden Sprung dem Ding einen Hacken schlagen. Wie gut, dass es auf dem Rückweg von einem fremden Wesen für Euch erledigt wird..... Oder vielleicht doch kein Glück???



So ganz nett sind diese Typen nämlich auch nicht und eh Ihr Euch verseht, sitzt Ihr mit einem klobigen Mitgefangenen in einem Käfig fest. Hier dürfen die grauen Zellen dann anfangen zu arbeiten um den metallischen Korb zu verlassen und sich mit einer Waffe in der Hand aus dem Staub zu machen. Es liegt nun an Euch die unfreundliche Umgebung wieder zu verlassen, was mit Hilfe Eures neuen Kumpels gelingen sollte. Neben ein paar kniffeligen Kopfnusspassagen ist hier auch oftmals eine gute Reaktion gefragt. Die gefundene Waffe spielt hierbei eine wichtige Rolle, da sie neben einem Laserstrahl auch eine temporäre Energiebarriere aufbauen kann, die Euch vor den feindlichen Schüssen schützt. Als dritte Funktion steht Euch das aufladen der Waffe zu einem Superschuss zur Verfügung, mit der sich sogar Wände durchbrechen lassen. An bestimmten Stellen im Spiel könnt Ihr die Waffe dann auch wieder aufladen.

Mittels der wenigen Möglichkeiten laufen, springen, ducken und schießen heißt es nun durch das feindliche Gebiet zu kommen um die tolle Endsequenz zu erblicken. Hierbei habt Ihr in der aktuellen „15th Anniversary Edition“ nun ein paar tolle Möglichkeiten zusätzlich spendiert bekommen. Zum einen wurden die Abstände der Zwischenpunkte im Gegensatz zum Original stark verkürzt. Nach Eurem Ableben bekommt Ihr einen Code eingeblendet mit dem Ihr das Spiel an dieser Stelle wieder aufnehmen könnt. Des Weiteren hat man die Grafische Präsentation des Titels gründlich überarbeitet und so könnt Ihr das Spiel nun in einer Auflösung von bis zu 2048x1536 Pixeln erleben. Dazu gab es natürlich eine Portion Kantenglättung. Auf Wunsch könnt Ihr im Spiel diese Features aber auch wieder deaktivieren, was einen herrlichen Vergleich zum Original ermöglicht (welches man kurioserweise eh in einem viel besseren Aussehen in Erinnerung hatte *g*)

Aber damit noch nicht genug. Auch der fesselnde Soundtrack wurde überarbeitet. Schon beim Intro erklingen hier nun klarere Töne inkl. Radiosender im anbrausenden Ferrari. Auch der Ton kann während der Spielsession wahlweise wieder aufs original umgeschaltet werden. Weiter geht es mit einem tollen „Making of Another World“ Video, in dem sich der damalige Entwickler „Eric Chahi ausführlich mit seinem Freund „Jean-Francois Freitas“ (dem Komponisten der Sounds) über die Entstehung des Spiels äußert. Für Fans ein wahrer Genuss!



Immer noch nicht genug? Ok, wie wäre es dann noch mit dem Original Soundtrack, remixed von J.F. Freitas auf CD, einem Entwicklertagebuch mit Kommentaren & Skizzen und zu guter letzt dem orignal AMIGA Spiel als ROM für welches man dann zusätzlich aber noch einen Emulator inkl. Kickstart benötigt.

Grafisch bietet die neu aufgelegte Fassung wie beschrieben auf Wunsch eine volle HD-Auflösung, Kantenglättung, ein paar schöne Lichteffekte wenn unser Held z.B. unter einer Lampe her geht und liebevoll verbesserte Hintergründe. Verglichen mit heutigen Spielen ist dies natürlich immer noch Antiquiert, aber dies darf man im vorliegenden Fall ja nicht als negativ auslegen. Es ging klar darum dem Titel einen guten Pfiff mit auf den Weg zu geben, was man klar erreicht hat. Das Feature die originale Grafik im Spielgeschehen wahlweise lädt hierbei oftmals zum Umschalten ein.

Soundtechnisch kann selbst der alte original Sound überzeugen, da er sich sehr gut der Story und der bedrückenden Atmosphäre des Spiels anpasst. Die Remix-Version puscht das Ganze eine ordentliche Ecke auf und lässt einen den Titel erneut mit allen Sinnen wahrnehmen.

Bei der Steuerung könnt Ihr wahlweise über die Tastatur oder aber ein Gamepad loslegen. In beiden Fällen gibt es nichts zu bemängeln, obgleich die Sprungeinlagen im späteren Höhlensystem sicherlich schon das ein oder andere Leben kosten werden, bis man den optimalen Absprungpunkt gefunden hat.

Stefan meint:

Stefan

Another World 15th Anniversary ist für Fans des Spiels ein klares „Must Have“. Sich noch einmal in der Zeit zurück zu bewegen, in der es für ein Spiel das wichtigste war Spielspaß zu vermitteln, macht einfach nur Spaß. Durch die wahlweise einschaltbare verbesserte Version, die vielen Extras sowie der liebevollen Umsetzung des ganzen Projekts bekommt man für knapp 15 Euro mehr geliefert, als bei manch einem heutigen Titel. Natürlich ist die Spielzeit und die Grafik nicht mit heutigen Titeln zu vergleichen, aber mich stört dies absolut nicht. Vielleicht sind ja auch ein paar jüngere Semester einmal daran interessiert, wie Spiele noch vor 15 Jahren ausgesehen haben, wobei es hier als höchst bewertetes Spiel seiner Zeit gilt!. Man ist hier heutzutage ja mehr als verwöhnt und fordert immer mehr von den Entwicklern. Another World ist ein schönes Beispiel, daß auch heute noch weniger manchmal mehr sein kann!! 

Positiv

  • tolle Neuauflage
  • wahlweise Alte & neue Version
  • original Amiga Version enthalten

Negativ

  • Spiel für Fans
  • kurze Spielzeit
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Another World 15th Anniversary Edition Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 25.01.2007
Vermarkter FrogsterInteractive
Wertung 7.8
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neXGam YouTube Channel
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