Interview im Test

Andy Kwiatkowski, der Gründer von Stir Fry Games, befindet sich momentan im wohlverdienten Urlaub. Trotzdem hat sich der vielbeschäftigte Mann ein paar Minuten Zeit genommen, um unsere Fragen zu beantworten.

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neXGam: Hallo Andy. Wir hoffen, dass du deine Ferien genießt. Wir wollen dir so wenig Zeit wie möglich stehlen und legen direkt los. Was kannst du uns über die Geschichte von Stir Fry Games erzählen? Wie wurde das Studio gegründet und wie viele Mitarbeiter hast du inzwischen?


Andy: Nachdem ich Rockstar verlassen hatte, arbeitete ich kurzzeitig in einem Job, der überhaupt nichts mit Games zu tun hatte. Nach wenigen Monaten wurde mir klar, dass ich nur dann Spaß an einer Tätigkeit haben kann, wenn sie einen Bezug zum Thema Videospiele hat. Darum habe ich gekündigt und damit begonnen, Indie-Games in meinem Keller zu programmieren. Nachdem meine ersten beiden Veröffentlichungen (SFG Soccer und SFG Volleyball) relativ erfolgreich waren, habe ich eine weitere Vollzeitkraft eingestellt und bin in ein “ordentliches“ Büro umgezogen. Ab nächster Woche sind wir dann zu dritt.


neXGam: Du hast bereits für eins der großen Entwicklerteams gearbeitet. Bei Rockstar Montreal warst du an Titeln wie Manhunt 2, Bully und The Warriors beteiligt. Natürlich hast du inzwischen mehr Freiheiten, aber was hat sich sonst noch für dich geändert?


Andy: Der Hauptunterschied ist, dass ich heute viel mehr verschiedene Aufgaben habe. Ich bin Designer, Buchhalter, Programmierer und Produzent. Bei Rockstar war ich nur Programmierer. Außerdem arbeite ich an deutlich kleineren Projekten, was mir das Gefühl vermittelt, dass mir das Endprodukt auch wirklich gehört. Es ist eine tolle Sache, wenn man an jedem Aspekt eines Games beteiligt ist.


neXGam: Du scheinst dich stark auf Sportspiele zu konzentrieren, was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass du ein ehemaliger Profisportler bis. Gibt es noch andere Genres, die dich interessieren? Werden wir irgendwann einen Shooter oder ein Rollenspiel von Stir Fry Games zu Gesicht bekommen?


Andy: Absolut! Wir haben mit SFG Office Brawlers im vergangenen Herbst bereits ein Beat-´Em-Up veröffentlicht und das Game ist gut angekommen. Aktuell arbeiten wir an einem viel komplexeren und sehr ambitionierten Titel, bei dem es sich auch nicht um ein Sportspiel handelt.


neXGam: Gibt es etwas, das dir in den Programmierer-Tools von Microsoft fehlt? Haben dich die Einschränkungen der Software jemals frustriert?


Andy: Ich würde mir eine Option wünschen, die das Suchen nach einzelnen Entwicklern ermöglicht. Wir waren dazu gezwungen, unsere Games “SFG Soccer, SFG Volleyball“ usw. zu nennen, damit Fans unsere Veröffentlichungen schnell finden können. Abgesehen von diesem Manko bin ich von den Leistungen des XBLIG/XNA-Teams sehr beeindruckt. Spielentwicklung für eine Konsole war noch nie so einfach wie heute!


neXGam: Vor wenigen Wochen hat es Microsoft auch der Independent-Szene ermöglicht, Kinect-Support in ihre Produkte zu integrieren. Denkst du darüber nach, diese Option bei zukünftigen Veröffentlichungen zu nutzen? Was ist deine Meinung zu der Hardware? Im neXGam-Forum waren viele Besucher nach der diesjährigen E3 etwas sauer, weil es den Anschein hatte, als würde Microsoft bald alle Games ohne Bewegungssteuerung verbieten...


Andy: Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht entschieden. Ich weiß leider nicht genau, wie sich ein Spiel für Core-Gamer mit Kinect realisieren lässt. Wie soll beispielsweise eine Kinect-Fußball-Simulation aussehen? Es ist natürlich leicht, ein simples Tritt-gegen-den-Ball-Spiel zu programmieren. Die Feinheiten des Sports und schnelle Aktionen scheinen sich aber mit der Hardware nicht zu vertragen. Das gilt auch für andere Genres. Sogar bei den E3-Präsentationen waren einige Grenzen von Kinect deutlich erkennbar. Das Star Wars Game war ein perfektes Beispiel... Die Schwertkämpfe funktionierten toll, aber eine Spielfigur einfach nur in eine bestimmte Richtung laufen zu lassen war äußerst schwierig.


neXGam: Auf welche deiner Leistungen im Bereich der Videospiele bist du besonders stolz?


Andy: Ganz allgemein bin ich stolz auf die Firma, die wir aufgebaut haben. Videospielentwicklung ist ein sehr harter Wettbewerb. Es ist uns gelungen zu überleben und (langsam) zu wachsen. Bisher war das eine tolle Erfahrung. Wenn ich einen einzelne Aspekte hervorheben soll, die mich stolz machen, sind es das Gameplay und die KI von SFG Soccer. Das ist sicherlich nicht unser grafisch schönstes Spiel, aber ich habe viele Mails von zufriedenen Kunden bekommen, die sich über die gelungene Steuerung freuen. Auch Kleinigkeiten, wie die lustige Animation des Torwarts, der vom Ball erwischt wird, weil er zu spät reagiert, werden von den Fans bermerkt.


neXGam: Unsere letzte Frage hat nichts mit Videospielen zu tun... Du hast bis vor wenigen Jahren als kanadischer Profi in der deutschen Basketball-Bundesliga gespielt. Was hältst du von unserem Export, dem “German Wunderkind“ Dirk Nowitzki?


Andy: Einfach toll! Die Art und Weise wie er in den Finals gespielt hat und die extrem schwierigen Würfe die er verwandeln konnte waren spektakulär. Ich freue mich besonders für ihn, weil er so lange und so hart dafür gearbeitet hat den Titel zu holen.

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